Derzeit könnte und müsste sehr viel in der Welt verändert werden, damit es möglichst vielen, am besten allen Menschen und Tieren, aber auch der Natur wieder besser geht… Vor so vielen Aufgaben, die anstehen, kann man verzweifeln oder auch resignieren. Daher ist der Ansatz, etwas ändern zu wollen, sehr gut, aber gleich an die ganze Welt dabei zu denken, nahezu unmöglich. Beim Nächsten anzufangen ist naheliegender und womöglich sogar zielführender.

“Fang beim Nächsten an, der Hilfe braucht!” rät uns der Große Panda und er hat recht. Wer aber braucht Hilfe? Wie soll man das erkennen? Nicht jeder, der Hilfe braucht, meldet sich oder bittet um Hilfe. Manchem Menschen fällt das Bitten um Hilfe schwer. Hunde zeigen z.B. keine Schmerzen! Daher übersehen wir Menschen auch häufig, dass es unseren Hunden eigentlich nicht gut geht und sie unsere Hilfe brauchen. Da hilft nur Achtsamkeit und genaues Hinhören beim nächsten Menschen und genaues Beobachten bei unseren Hunden. Wertschätzung dem anderen gegenüber, Achtsamkeit und Einfühlsamkeit sind wirkungsvolle Helfer, wenn es darum geht, dem Nächsten zur Seite zu stehen. Achtsamkeit den Tieren und der Natur gegenüber können schon kleine Kinder lernen, indem auf die kleinen Tiere, dem Regenwurm, dem Schmetterling und der Schnecke auf dem Weg geachtet wird, ihnen vielleicht sogar an den Wegesrand geholfen wird, damit sie nicht überfahren werden. Ganz nebenbei helfen wir damit auch der Natur. Wertschätzung den Kleinsten und Schwächsten gegenüber zu zeigen, zeugt von Stärke, Empathie und Hilfsbereitschaft. Dies wäre ein erster Schritt, unsere Welt, unser unmittelbares Umfeld zu unterstützen.

Im Hundetraining bedeutet dies, ein einfaches Tagebuch zu führen, in dem man alles notiert, was einem bei seinem Hund so auffällt. Achtsam zu beobachten, ob er an allen Tagen gleich schläft, ruht, frisst, spielt, sich löst, Erkundungsverhalten in der Umwelt zeigt. Das Erkundungsverhalten, also das Interesse an der Umwelt, ist ein guter Indikator für die Gesundheit und das Wohlbefinden unserer Hunde. Normal ist es, dass der Hund schnuppern und markieren will, sich z.B. nach Vögel umschaut, einem Mäuschen hinterher buddelt, offen ist für die Welt, frei nach dem Motto: “Welt, was hast Du mir zu bieten?” Mag unser Hund aber nicht raus, nicht in den Garten, nicht auf seinen sonst geliebten Weg, dann gilt es, genauer hinzuschauen, ob er etwas hat, ob er unsere Hilfe braucht. Gerade bei älteren Hunden schiebt man es oft auf das Alter, dass sie länger liegen bleiben, nicht mehr so agil sind. Doch ganz häufig ist die Ursache die Zunahme bzw. das Auftreten von Schmerzen aus den unterschiedlichsten Gründen. Gut wenn man dann Aufzeichnungen im Tagebuch stehen hat, so kann nachvollzogen werden, seit wann die Änderung eingetreten ist. Dies ist auch eine große Hilfe für die Diagnostik beim Tierarzt.

Mit einem jungen Hund ist Achtsamkeit und Beobachtung gefordert, um ihn nicht zu überfordern, denn das Gehirn muss all die neuen Eindrücken erst verarbeiten, die vielen neuen Entdeckungen, der Wunsch nach Austoben und das danach zur Ruhe kommen muss gelernt werden, dafür müssen sich Nervenzellen verknüpfen und miteinander kommunizieren. Die Knochen sind noch lange nicht ausgereift und stabil genug, so dass der junge Hund unsere helfende Anleitung benötigt.

Ein Hund aus dem Tierschutz mit womöglich traumatisierenden Erlebnissen im Kopf braucht unsere Hilfe, er braucht Rücksichtnahme von seiner neuen Familie, aber auch von seiner Umwelt, da er viele Situationen noch gar nicht kennt und nicht bewältigen kann, häufig auch aus Angst.

Wir alle können unserem Nächsten, dem nächsten Hundebesitzer auf unserem Spaziergang, dem nächsten Wildtier, dem nächsten ängstlichen Menschen, dem nächsten unsicheren älteren Menschen, der trockenen Natur usw. helfen, mit Rücksichtnahme, Höflichkeit, Ruhe, Geduld, Freude, einem Lächeln, einem netten Wort, einem Wassersack für die Bäume und vielem mehr… So ist ein jeder von uns in der Lage, die Welt, unsere Welt ein Stückchen besser zu machen.